>> Drei, zwei, eins: Franz Wittmann jun.
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Foto: Robert May

Nach Platz 3 im Mühlviertel und Rang 2 im Lavanttal war es bei der Bosch Rallye soweit: Der junge Niederösterreicher feiert mit Co Bernhard Ettel seinen ersten Gesamtsieg in der noch jungen Karriere.

Bereits gestern war Wittmann mit drei Bestzeiten in Folge der Mann des Tages, musste aber auf der letzten Abend-SP seiner mangelnden Routine im Dunklen Tribut zollen und beendete hinter Rainmund Baumschlager den ersten Tag auf Platz 2.

Für den Ramsauer war dieser Dämpfer aber ein echter Ansporn und schob sich gleich in der Erföffnungsprüfung des zweiten Tages an Baumschlager wieder vorbei. Und dann ging es hin und her. Einmal war Baumschlager vorne, dann wieder Wittmann, der dabei auch zweimal einen kleinen Ausritt fabrizierte und jeweils einige Sekunden liegen ließ. In Prüfung 10 war es dann aber soweit. Wittmann/Ettel stürmten neuerlich in Führung und bauten dann sukzessive den Vorsprung aus. Mit der vierten Bestzeit auf der letzten Prüfung des Tages war es dann vollbracht: Franz Wittmann jun. hatte seinen ersten vollen Erfolg in einem Rallye-ÖM-Lauf eingefahren, dementsprechend groß war auch die Euphorie im Ziel: „Ich bin total happy! Es war unheimlich spannend und ich bin froh, dass es geklappt hat, eine Schrecksekunde mussten wir ja bei unserer Siegesfahrt überstehen.“

Damit sind nicht die beiden kleinen Ausrutscher gemeint, sondern die Benzinpumpe am Evo VII. In der drittletzten SP glaubte man schon die Rallye beenden zu müssen – in den schnellen Passagen setzte ständig der Motor aus. Im Ziel der Prüfung wurde eine defekte Benzinpumpe konstatiert. Für die BRR-Mechaniker war die Reparatur des defekten Teils keine allzu große Herausforderung, wie die Bestzeit auf der letzten SP bewies. „Bei der Gelegenheit möchte ich mich beim ganzen Team bedanken, welches aus meinem Auto ein echtes Spitzengerät gemacht haben.“

Mit seinem Erfolg bei der Bosch tritt der „kleine Franz“ in die Fußstapfen des „großen Franz“ – der zwölffache Rekordmeister feierte seinen ersten Sieg im gleichen Alter wie jetzt der Sohn, nämlich mit 23 Jahren, womit wohl beide zu den jüngsten Siegern in der heimischen Rallyegeschichte gehören.

Und auch in der Stunde seines bislang wohl größten Erfolgs zeigt der junge Wittmann Größe: „Heute muss meine Schwester mit mir im Rallyeauto mitgefahren sein….“ - Julia Wittmann verunglückte im Vorjahr bei einem Verkehrsunfall im Alter von knapp 18 Jahren tödlich.