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Vor rund einem halben Jahr bestritt Franz Wittmann jun. im Waldviertel seine erste Rallye, gefahren wurde auf Asphalt. Im Kärntner Lavanttal machte der Youngster nun zum zweiten Mal Station auf festem Untergrund, die technischen Voraussetzungen waren aber andere. Während Wittmann jun. die ersten drei Rallyes auf einem Mitsubishi EVO VI bestritt, sitzt er nun in einem etwas älteren und auch schwächeren EVO III.

Die Ziele blieben eher bescheiden, galt es doch, sich auf das neue Auto einzustellen - im Triestingtal war ja leider bereits nach einem Differenzial-Schaden auf SP 1 Schluss - und Kilometer zu sammeln: "Wir haben die Lavanttal-Rallye als einen weiteren Test angesehen, schließlich habe ich auf Asphalt noch nicht allzu viel Erfahrung. Im Laufe der Saison möchte ich Anschluss an die Top-Fünf der Gruppe N finden."

Am ersten Tag haderte der Sohn des zwölffachen österreichischen Staatsmeisters etwas mit den Reifen: "Wir haben uns für Intermediates entschieden, im Nachhinein betrachtet war das die falsche Wahl. Die Reifen waren zu weich und das Fahrverhalten des Autos nicht allzu gut."

Mit den gefahrenen Zeiten durfte das Duo Wittmann / Müller dennoch zufrieden sein, galt das Hauptaugenmerk doch einer sauberen Linie: "Wir haben keine Fehler gemacht und hatten auch keinen Reifenschaden. Zudem macht es wirklich Spaß, mit Peter zu fahren, ich bin echt froh, ihn als Co-Piloten zu haben." Auch Co-Pilot Peter Müller ist mit seinem Chauffeur happy: "Der Franz ist eine solide und fehlerlose Rallye gefahren und hat gute Fortschritte auf Asphalt gemacht, wir können zufrieden sein."

Gleich zu Beginn der zweiten Etappe sorgte dann allerdings ein Technik-Problem für Aufregung: "Ich wollte das Service verlassen, da ist mir aufgefallen, dass der Motor keine Leistung hat und nur auf drei Zylindern läuft. Unsere Mechaniker haben dann in Windeseile die Zündkerzen und die Benzinleitung getauscht. Die Sache hat vier Minuten länger gedauert als erlaubt und wir haben 40 Strafsekunden bekommen, aber das war nicht weiter schlimm."

Im weiteren Verlauf der Rallye stand dann wieder das Sammeln von Erfahrung auf dem Programm. Auf Schotter und Schnee, so Wittmann jun., ist das leichter, denn: "Die Gripverhältnisse auf Asphalt sind ungleich schwieriger einzuschätzen, es ist schwer, die Grenze zu finden."

Dennoch ist Franz optimistisch, was die kommenden Läufe betrifft, die ja alle zu einem Großteil auf Asphalt gefahren werden: "Wir haben im Lavanttal ein gutes Setup gefunden, darauf können wir beim nächsten Einsatz aufbauen. Für mich ist weiterhin jeder SP-Kilometer enorm wichtig und ich glaube, dass wir auf dem richtigen Weg sind." Und was sagt Franz sen. zur Performance seines Sprösslings? "Der Papa ist eigentlich ganz zufrieden mit meiner Leistung."

Der nächste Einsatz von Franz Wittmann jun. ist die Pyhrn-Eisenwurzen-Rallye im Raum Kirchdorf/Krems am 07./08. Mai 2004.

Text: Stefan Schmudermaier