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Im Waldviertel fuhr Franz Wittmann jun. seine erste Rallye überhaupt, im Raum Freistadt folgte die zweite Premiere, der erste Einsatz auf Schnee, mit dem WM-erfahrenen Peter Müller auf dem heißen Sitz. Doch genau auf die winterlichen Bedingungen freute sich Franz jun. bereits vor dem Start: "Ich hab gewusst, dass mir das Fahren auf Schnee besonders taugt, als ich noch jünger war, konnte ich einiges von meinem Papa abschauen."

Nach dem ersten Test sah die Welt dann nicht mehr ganz so rosig aus: "Ich habe so ziemlich alle Schneestecken abgeräumt die ich finden konnte, das hat etwas an meinem Selbstvertrauen genagt." Und auch der Start zur ersten SP verlief alles andere als plangemäß: "Peter hat heruntergezählt, 5,4,3,2,1 - los, ich hab Gas gegeben und nichts ist passiert. Ich hab vergessen den Gang einzulegen…"

Das sollte allerdings nicht das einzige Malheur bleiben: "Zu allem Überfluss hab ich dann nach kurzer Zeit bemerkt, dass ich vergessen hatte, meine Handschuhe anzuziehen. Die negative Krönung war dann ein Missverständnis im Cockpit, ich hab Peters Ansage nicht gut verstanden. Wir sind dann aus der Kurve in ein schneebedecktes Feld abgeflogen, konnten die Fahrt aber Gott sei Dank unbeschadet fortsetzen."

Nach dieser Schrecksekunde lief es dann aber ganz gut, bei der zweiten Fahrt auf eben jener Sonderprüfung gab's dann eine positive Überraschung: "Ich war fast fehlerfrei unterwegs und als ich ins Service gekommen bin, haben mir meine Mechaniker mitgeteilt, dass ich die schnellste Zeit in der Gruppe N gefahren bin. Da war ich natürlich überglücklich, denn das war eines der Ziele, die ich 2004 unbedingt erreichen wollte, eine Top-SP-Zeit." Wittmann/Müller beendeten den ersten Tag am 10.Gesamtrang gleichbedeutend mit dem 4.Rang in der Gruppe N.

Am zweiten Tag folgte leider ein Ausrutscher, der zwar auch glimpflich verlief, aber 29 Minuten kosten sollte: "Ich bin von der Straße abgekommen und im Schnee gesteckt. Die Zuschauer haben uns zwar geholfen, insgesamt hat die Aktion aber fast eine halbe Stunde gedauert."

Wittmann jun. blieb aber innerhalb der Ausschlusstoleranz und ließ nicht locker. Dieser Einsatz wurde belohnt, denn schlussendlich sollte das Duo Wittmann/Müller auf dem zehnten Rang der Gruppe N landen und somit einen ersten Punkt für die Meisterschaft holen.

Text: Stefan Schmudermaier